Der Feierabend-Quickie der Woche: Süsskartoffel-Kumpir

Kumpir

Manchmal komme ich nach Hause und habe Hunger auf richtig gutes Soulfood. Essen, dass mich glücklich macht, von innen wärmt und ich danach nur noch das Bedürfnis habe, mich auf das Sofa zu kuscheln und zu entspannen.
Und es muss natürlich auch schnell gehen, ist ja klar. Ich greife dann immer gern auf die gute, alte Kartoffel zurück. Jede Woche hole ich neue Kartoffeln auf dem Markt. Ohne meine wöchentliche Kartoffelration kann ich einfach nicht wieder nach Hause gehen. Warum auch nicht? Es gibt wenig Grundnahrungsmittel die so vielseitig sind: Ofenkartoffel, Bratkartoffeln, Pellkartoffeln, Pommes… Es gibt unzählige Variationsmöglichkeiten. Und jede schmeckt auf ihre Weise sooo lecker und anders.

Ja, ich muss es heute gestehen:
Mein Name ist Kathia und ich bin kartoffelabhängig. Therapie völlig sinnlos.
Denn seit ich die süßliche ferne Verwandte der guten deutschen Kartoffel gefunden habe und das erste mal zum Thanksgiving Essen Süßkartoffelpüree mit Pecannüssen und Marshmallowkruste gezaubert habe (PS. Ja das schmeckt ganz ausgezeichnet), bin ich vollkommen im Kartoffelfieber. Für diesen Feierabend-Quicke könnt ihr selber entscheiden, ob es die klassische Kartoffel werden darf oder ihr der Süßkartoffel den Vorzug gebt. Kommen wir nun zu einer ganz köstlichen Variante der guten alten Backkartoffel mit Quark: Kumpir.

Kumpir

Kumpir – das Türkische KULT-Streetfood

Die türkische Variante hat in den letzten Jahren Einzug in unsere Streetfood-Kultur gehalten und ist dabei ganz köstlich. Ob Veggie, frisch und leicht oder deftig mit Fleisch, eurer Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.
Die Kartoffeln werden normalerweise im Ganzen gebacken, aufgeschnitten und das weiche Innenleben wird aufgelockert, mit Butter und geriebenen Käse gemischt und mit Belägen gefüllt.
Da ich abends nicht so lange auf mein Essen warten kann, schneide ich die Kartoffel in der Hälfte durch und schon sparen wir uns ein paar wertvolle Minuten bis zum großen Gaumenkino.
So nun aber genug des Schreibens, das einzige was ihr Wissen müsst, ist:
Es schmeckt soooo lecker, ist suuuper schnell gemacht und hat das Potential zum echten Soulfood-Klassiker. Herzlichen Willkommen bei meinem Feierabend-Quicke der Woche.

Lieblingsrezept #6: Süßkartoffel-Kumpir mit minz-Rotkohl, Karotten-Pilz Couscous, PutennStreifen und Minzjoghurt

2 Süßkartoffeln (à ca. 300g)
200 g Putenbrustfilet
150 ml Gemüsebrühe
50 g Couscous
2 große Karotten
200 g Pilze
1/4 Rotkohl
1 EL Dattel-Balsamico-Essig oder normaler Balsamico-Essig
15 g Minze
1/2 Bund Petersilie
250 g griechischer Joghurt
2 TL Ahornsirup
1 EL Orangensaft
5 g Sesam
Salz, Pfeffer
Ras el Hanout

  1. Ofen an, 200 Grad Umluft einstellen und erst einmal schön vorheizen.
  2. Nun nehmt ihr euch die zwei Süßkartoffeln und waschen diese gründlich unter fließenden Wasser ab. Danach halbiert ihr die Kartoffeln längs und bestreicht die Schnittfläche mit 1 EL Öl und würzt das ganze noch mit Salz, Pfeffer und einer Prise Ras el Hanout.
  3. Nun dürfen die Kartoffeln ein Sonnenbad im Ofen nehmen und sich für 30-35 Minuten erweichen.
  4. Next step – Fleisch marinieren: Fleisch waschen, trocken tupfen, in dünne Streifen schneiden und in einer Schüssel mit 2 EL Öl, 1 TL Ras el Hanout, 1 EL Orangensaft, 1 TL Ahornsirup und Pfeffer einlegen, abdecken und stehen lassen.
  5. Wir widmen uns dem Couscous: Dafür kochen wir 150 ml Brühe mit 1 TL Ras el Hanout auf, ziehen den Topf vom Herd und rühren den Couscous ein. Den lassen wir nun auch ganz entspannt 10 Minuten zugedeckt quellen.
  6. Karotten waschen, schälen, Enden abschneiden und grob raspeln. In einer Schüssel beiseite stellen.
    Genauso verfahren wir auch mit den Pilzen, nur, dass wir die halbieren und in Scheiben schneiden.
  7. Kommen wir zu meinem Lieblingsschritt: Rotkohl waschen, trocknen, den Strunk entfernen und das oberste Blatt entfernen. In feine Streifen schneiden und mit einem TL Salz bestreuen. Nun ist Handarbeit gefragt, Wir kneten den Kohl nun weich. Ihr werdet schnell merken, je länger ihr knetet und das Salz einarbeitet, desto weicher wird der Kohl. macht solange weiter, bis der Kohl die für euch beste Bissfestigkeit hat. Nun gebt ihr einen jeweils 1 EL Balsamico Essig und Olivenöl dazu und schmeckt das ganze mit Salz, Pfeffer und 1TL Ahornsirup ab. Ich hatte noch eine Orange da, und habe etwas Saft ausgepresst und ca. 1 EL dazu gegeben. Hat super gepasst. Alles umrühren und kurz ziehen lassen.
  8. Wir waschen nun die Minze, schütteln die trocken, zupfen die Blätter vom Stiel und hacken diese grob durch. Die Hälfte der Minze gebt ihr nun zu eurem Rotkohl.
  9. Die andere Hälfte der Minze kommt nun mit dem Joghurt, Salz, Pfeffer und 1 TL Ahornsirup in eine Schüssel, hübsch verühren und beiseite stellen. Ihr habt noch Orangensaft? Dann gebt doch auch hier einen Löffel dazu.
  10. Petersilie waschen, trocken schütteln, abzupfen und grob hacken.
  11. Wir holen eine Pfanne hervor und erhitzen die Pfanne auf hoher Stufe. Sobald ihr der Pfanne ein büsschen Feuer unterm Hintern gemacht habt, gebt ihr die Pute mitsamt der Marinade dazu und bratet die Streifen scharf an, bis diese gar sind. Aus der Pfanne nehmen und warm halten.
  12. Nun hüpfen die Pilze und die Karotten in die Pfanne. Hitze auf mittlere Stufe reduzieren. 2-3 Minuten goldbraun anbraten und nun den Couscous mit reinwerfen. Nach Geschmack mit Salz, Pfeffer und Ras el Hanout abschmecken. Bei mir ist auch noch eine Prise Zimt mit hinein gefallen 🙂 Ganz zum Schluss die Petersilie dazu geben.
  13. Es wird höchste Zeit nach den zukünftigen Kumpir zu schauen. Wenn die richtig schön weich sind, aus dem Ofen nehmen und mit Hilfe einer Gabel das Fruchtfleisch innerhalb der Schale auflockern. Jeweils einen EL des Joghurts mit hinzugeben.
  14. Das wars eigentlich schon. Jetzt dürft ihr schon schichten. Karotten-Couscous oben drauf, Rotkohl dazu und mit Sesam bestreuen. Das ganze mit dem Minzjoghurt beträufeln und schlemmen.

Kumpir

Nach dem Essen ist mir eingefallen, dass sicherlich auch etwas Schafskäse oder ein paar Rosinen super zu der Kombi gepasst hätten. Oder kleine Köfte… Hach, ich träume schon wieder von Kumpir. Zum Schluss noch der Hinweis: Schmeißt einfach alle Zutaten auf die Kartoffel, die ihr gerade so habt oder liebt. Denn den Kombinationsmöglichkeiten sind einfach keine Grenzen gesetzt.

Lasst es euch schmecken,
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