Himmlisch cremiger Blaubeer-Curd

Blaubeer-Curd - Ein Häppchen LiebeBlaubeeren… ich weiß nicht wie es euch so geht, aber wenn ich diesen Namen nur ausspreche, läuft mir das Wasser im Mund zusammen. Dabei geht meine Blaubeer-Liebe sogar so weit, dass ich mir Bücher kaufe und sofort anfange zu lesen, nur weil auf dem Einband Blaubeeren abgebildet sind und der Titel „Sommer der Blaubeeren“ einfach schon genauso melodisch und faszinierend klingt, wie die Beeren auch sonst auf mich wirken. Und ganz nebenbei kann ich euch dieses Buch wärmstens ans Herz legen. Mary Simses hat mich mit ihren lebendigen und mitreißenden Erzählstil auf die Blaubeerfelder entführt. Ich konnte förmlich riechen, wie es in der kleinen Bäckerei nach Blaubeer-Muffins duftete und ganz nebenbei ist im Buch auch noch ein Rezept für eben diese Muffins abgedruckt. Besser geht es doch nicht 🙂

Aber nun zurück zu den wahren Stars dieses Beitrags – Blaubeeren:  Diese kleinen blau-violetten, super gesunden und einfach unwiderstehlich leckeren Beeren sind einfach meine große Früchtchen-Liebe. Und gerade jetzt, Ende August / Anfang September, bekomme ich hier auf dem Markt einfach tolle aromatische Beeren. Nicht zu süß, nicht zu sauer, nicht zu groß – und einfach nur richtig, richtig gut. Momentan kommen diese blauen Wunderfrüchte bei mir fast überall rein: Müsli, Kuchen, Marmelade, Salat…

Aber meine absolute Lieblings-Blaubeer-Kombi ist und bleibt das Blaubeer-Curd. Es ist einfach verboten gut, die kleinen Beeren in wirklich enorm kalorienreiches, dafür aber unwiderstehlich leckeres Blaubeer-Curd zu verwandeln. Die kleine Schwester vom übermächtigen Bruder Lemon Curd hat sich viele Jahre nicht so richtig getraut, sich in den Vordergrund zu spielen. Dabei verdient sie aber einen divenhaften Auftritt, inklusive blauen Teppich und Reporterscharen an den Seiten. Denn aus ein wenig Ei, Blaubeersaft, Zitrone und Butter entsteht etwas ganz Sagenhaftes. Einmal davon probiert, kommt ihr niemals wieder davon los. Dieses Blaubeer-Curd sollte im Duden direkt zur Erklärung hinter dem Wort „süchtig“ stehen. Und das beste: Es ist vielfältig und universell einsetzbar. Auf frischgebackenem Brot, als Tortenfüllung, als Swirl im Eis oder Cheesecake oder einfach pur direkt vom Löffel. Ich verspreche euch – wenn ihr Lemon-Curd-Fans seid, werdet ihr dieses traumhafte Blaubeer-Curd lieben.

Blaubeer-Curd - Ein Häppchen Liebe

Lieblingsrezept #23: Der Geheimfavorit – Blaubeer-Curd

was ihr braucht

  • 400 g frische Blaubeeren
  • 170 g Zucker
  • 3 frische Bio-Eigelb (Größe M)
  • 2 frische ganze Bio-Eier (Größe M)
  • 1 große Bio-Zitrone oder 2 Bio-Limetten
  • 100 g kalte Butter

wie ihr es Macht

  1. Die Zitrone heiß abwaschen und Schale vorsichtig abreiben. Achtet dabei darauf, nicht zu lange an einer Stelle zu reiben, da die weiße Haut, die unter der Schale liegt, bitter ist! Anschießend die Zitrone ein wenig mit leichtem Druck der Handinnenfläche rollen, halbieren und auspressen – ihr benötigt ca. 30 ml Saft. Je nachdem wie sauer ihr es mögt, kann hier auch mehr Saft verwendet werden.
  2. Blaubeeren sorgfältig spülen, vorsichtig trocken tupfen und gemeinsam mit der Zitronenschale und dem Zitronensaft bei niedriger Temperatur aufkochen. In einem mittelgroßen, unbeschichteten Topf aufkochen. Sobald die Masse einmal gekocht hat, mit einem Kartoffelstampfer die Blaubeeren zerdrücken, damit der ganze Saft heraus kommt.
  3. Wir geben diesen Saft nun durch ein feines Sieb. Dabei den Saft auffangen und das Sieb gut abtropfen lassen. Nun messen wir 200 ml Saft ab. Ihr könnt jetzt auch gern noch einmal probieren, ob ihr mehr Zitrone möchtet, dann gebt noch etwas Zitronensaft dazu. Wichtig ist nur, dass wir am Ende 200 ml haben. Solltet ihr Saft übrig haben, schüttet diesen in keinem Fall weg. Der schmeckt abgekühlt und mit Sprudelwasser aufgegossen, toll als Fruchtschorle oder ihr friert den Saft für den nächsten Curd ein. Die Reste im Sieb können wir allerdings nicht weiter verwenden. Sie haben all ihr Aroma an unseren köstlichen Saft abgegeben.
  4. Der abgemessene Saft wird in einem Topf zusammen mit dem Zucker bei niedriger Hitze erhitzt und langsam zum Kochen gebracht. Ihr könnt auch erst mit 120 g Zucker anfangen und schauen, ob euch das schon süß genug ist!
  5. Wir behalten den Topf im Auge und trennen nebenbei die Eier. Anschließend Eigelb und ganze Eier gründlich verrühren.
  6. Sobald der Zucker sich aufgelöst hat, löffelweise und ganz langsam ca. 1/3 des Blaubeersaftes zu den Eiern geben und Temperatur angleichen. Dabei dürft ihr niemals aufhören zu rühren. So verhindern wir später Blaubeer-Rührei! Also immer schön kräftig rühren!
  7. Den Topf mit dem Blaubeersaft von der heißen Platte nehmen und nun vorsichtig in einem dünnem Strahl die Eimasse einrühren.
  8. Sobald ihr alles vorsichtig vermengt habt, Topf zurück auf den Herd und bei klitzekleiner Hitzezufuhr (bei mir Stufe 2 von 9) fleißig weiterrühren.
  9. Ab jetzt braucht ihr etwas Zeit, Geduld und Oberarmmuskeln 🙂  Bei mir hat es ca. 15 Minuten gedauert, bis die Masse die perfekte Konsistenz hatte. Ich hatte aber auch schon Tage, da habe ich eine halbe Stunde gerührt. Der Curd soll dickflüssig, wie ein Pudding, ganz schwerfällig vom Löffel tropfen.
  10. Sobald der Curd fertig ist, die kalte Butter unterrühren und noch heiß in sterilisierte Gläser füllen.

Blaubeer-Curd - Ein Häppchen Liebe

Tipps und Erfahrungen zur Herstellung von Curd

  • Keine beschichteten Töpfe nehmen – am besten Edelstahl!
  • Der Curd darf niemals kochen – sollte es zu heiß werden, Platte noch weiter runterstellen oder sogar ganz ausmachen.
  • Es muss immer (!!!!!) gerührt werden. Bitte nicht einfach aufhören. Dieses leckere Teufelszeug brennt tierisch schnell an.
  • Der verschlossene Curd muss im Kühlschrank aufbewahrt werden und hält sich dort maximal 1-2 Wochen.
  • Achtet darauf, dass die Eier wirklich frisch sind.
  • Curd birgt eine hohe Suchtgefahr!  Dafür übernehme ich keinerlei Verantwortung – denn ich habe euch ja gewarnt.

Ihr seid nun bereit für euren ersten Blaubeer-Curd. Ihr werdet den präsenten Blaubeer-Geschmack, der von der säuerlichen Frische der Zitrone unterstrichen wird, definitiv lieben. Natürlich könnt ihr statt Zitronen auch Limetten nehmen oder Orangensaft. Eine Prise Zimt dazu geben oder sogar einen Schuss Haselnuss-Liqueur. Eurer Kreativität sind da keinerlei Grenzen gesetzt. Da ich Curd generell am liebsten als Füllung in Torten verwende, passe ich den Geschmack dem Rest der Torte an. So bekommt jeder Curd seine ganz individuell zugeschneiderte Note und wird euch immer wieder aufs Neue begeistern. Wie gut, dass ich noch ein Glas im Kühlschrank stehen habe. Das werde ich doch direkt einmal aufmachen und einen großen Löffel vernaschen. Hatte ich schon erwähnt, dass ich dieses Zeug einfach abgöttisch liebe?

Ich wünsche euch noch wundervolle Spätsommer-Tage und eine riesige Portion glücklichmachendes Blaubeer-Curd,
Eure Cookie

Blaubeer-Curd - Ein Häppchen Liebe